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Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Doch es dominiert eine Meinung, nämlich die Meinung der bürokratischen Konformisten.

Wir leben in einer liberalen Gesellschaft. Doch wer von der einen Meinung abweicht, wird als Gegner und Antiliberalist etikettiert.

Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft. Doch Gedanken werden zunehmend mit Meinungen vermengt und finden ihren Höhepunkt in voreingenommenen, tendenziösen Berichterstattungen und Diskussionen.

Wir leben in einer zivilisierten Gesellschaft. Doch statt eines sachlichen und gepflegten Schlagabtausches mit Andersdenkenden dominiert eine vorurteilsbehaftete Diskussionskultur der Diffamierung und Beleidigung.

Wir leben…..

Und es könnte noch unbegrenzt so weitergehen. Ein Widerspruch folgt auf den anderen. Deswegen und um diese eklatante Gegensätzlichkeit zu exemplifizieren, entstand der Vierte Karenztag. Hier sollen unterschiedliche Themen gesellschaftskritisch aus verschiedenen Blickwinkeln näher betrachtet und analysiert werden. Je vielfältiger die Perspektiven, desto besser für den stattfindenden Diskurs - einem Diskurs, der einen kultivierten und vorurteilsfreien Umgang pflegt, unabhängig vom jeweiligen Standpunkt. Es soll sich somit mit unterschiedlichen Themen nicht meinend, sondern gedanklich und dementsprechend kritisch auseinandergesetzt werden. Insbesondere im Tag 4 soll diesem gerecht werden. Wohingegen das Foyer zum unterhaltsamen Ein- oder Ausklang auf jeglicher Ebene einlädt. Skurriles, Absurdes und Erwähnenswertes finden hier ihren Platz. Jeder ist willkommen mitzumachen und den Vierten Karenztag zum Feiertag zu erheben.

Der Vierte Karenztag.
Krank oder nicht krank?
Bereit und nicht bereit.
Der Tag der Entscheidung.
Für den asketischen Rückzug.
Für die gedankliche Freiheit.
Der Vierte Karenztag.


                                                                                                                       
                                         
Politisierte Unterhaltung
...und die politisch-korrekte Moral von der Geschicht‘?
14.07.2018
Bekanntlich verdirbt Politik den Charakter. Trotzdem findet eine Politisierung der Unterhaltung bei gleichzeitiger Moralinszenierung des politischen Tagesgeschäfts statt. Dabei weiß man, dass Politik und Moral so gut zusammenpassen wie Bürokraten und ihr Fahrradfahren ohne Helm und ohne GoPro-Actionkamera.

Man muss kein Hellseher sein, um zu wissen, was sich hinter der politischen Bühne in Berlin abspielt. Machenschaften, Seilschaften, Feindschaften. Die ollen Kamellen menschlicher Machtkämpfe eben, die bereits von Sophokles über Shakespeare bis Schiller anschaulich dargestellt wurden. Mit der Realität des politischen Gewissens hat das im entferntesten Sinne zu tun. Eher brillieren die Stücke mit ihrer künstlerischer Stahlkraft, unter deren Gewand sie die tatsächlichen politischen Malicen darstellen.

Ihre künstlerische Verpackung stand noch im Vordergrund. Gegenwärtig aber schwebt der hobbesche „Leviathan“ mit seinem politischen Movens über dem Künstlerischen. Gute Literatur, gutes Theater, gutes Fernseher. Das steht für aktualpolitisch, politisch korrekt, politisch belehrend. Zusätzlich entsteht der Eindruck, als ob es sich um eine affirmative Selbstbespaßungsindustrie des Hohen Hauses handelt.

Beim 42. Ingeborg-Bachmann-Preis wurde etwa die Schriftstellerin Tanja Maljartschuk für ihren Text „Frösche im Meer“ geehrt, der von einem passlosen Osteuropäer handelt. Eine andere Mitbewerberin, namentlich Özlem Özgul Dündar, spielt mit ihrem Stück auf den rechtsradikalen Brandanschlag in Solingen 1993 an. Ist aktualpolitische Literatur von Frauen mit osteuropäischem oder türkischem Migrationshintergrund immer gute Literatur?

Bessere Chancen haben zumindest Männer mit türkischem Migrationshintergrund im politischen Theaterbetrieb. So inszeniert in der kommenden Spielzeit der türkischstämmige Nurkan Erpulat als Hausregisseur am Maxim Gorki Theater das Singspiel „Lö Grand Bel-Almanya. 57 Jahre Scheinehe“. Das deutsch-türkische Verhältnis im Zuge türkischer Arbeitsmigranten steht hier im Vordergrund. Ist politisch korrektes Theater mit türkischen Themenschwerpunkten immer gutes Theater?

Auch die Sendeanstalten möchten ihrem politikdurchtränkten Bildungsauftrag gerecht werden. So kreiste der Tatort „Dunkle Zeit“ vom Dezember 2017 um eine zufälligerweise AfD-ähnliche Partei, um Antifa und um rechtsradikale Anschläge auf Asylantenheime. Schließlich will der durchschnittliche Tatortzuseher nicht nur bespaßt, sondern auch belehrt werden. Ist ein politischer Krimi immer ein spannender Krimi?

Unterhaltung wird nach allen Regeln der Kunst dem politischen Establishmentgusto angepasst. Raum für Apolitisches, Politisch-Unkorrektes und Unbelehrendes bleibt da wenig. Stattdessen konzentrieren sich diese in andere lebensfähige Biotope - meist unkontrolliert und ein wenig chaotisch, was tatsächlich die Saat für etwaige Extremisierungstendenzen sein kann. Denn grundsätzlich strahlt das Verbotene eine gewisse Anziehungskraft aus, dem sowieso nur wenige Stand halten können.

Im Politikbetrieb kann man sich diese Extremisierungstendenzen nicht erklären. Stattdessen erhebt man den moralisierenden Zeigefinger auf „die“ da. Und diese diffus-neblige, nicht näher umschriebene „die“-Truppe ist es letztendlich, die für die politischen Fehlentwicklungen verantwortlich sind. Bildungsverfall, Dieselskandal, Klimakrise. „Die“ da.

Das politische Establishment mutiert äußerlich zum Moralaposteltum, innerlich zu einer rigiden und fanatischen und philanthropischen Humanitarismuscommunity. Dabei weiß ein jeder, dass Politik und Moral so gut zusammenpassen wie Bürokraten und Fahrradfahren ohne Helm und ohne GoPro-Actionkamera. Lächerlich anzusehen, aber nicht ernst zu nehmen.

Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Doch es dominiert eine Meinung, nämlich die Meinung der bürokratischen Konformisten.

Wir leben in einer liberalen Gesellschaft. Doch wer von der einen Meinung abweicht, wird als Gegner und Antiliberalist etikettiert.

Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft. Doch Gedanken werden zunehmend mit Meinungen vermengt und finden ihren Höhepunkt in voreingenommenen, tendenziösen Berichterstattungen und Diskussionen.

Wir leben in einer zivilisierten Gesellschaft. Doch statt eines sachlichen und gepflegten Schlagabtausches mit Andersdenkenden dominiert eine vorurteilsbehaftete Diskussionskultur der Diffamierung und Beleidigung.

Wir leben…..

Und es könnte noch unbegrenzt so weitergehen. Ein Widerspruch folgt auf den anderen. Deswegen und um diese eklatante Gegensätzlichkeit zu exemplifizieren, entstand der Vierte Karenztag. Hier sollen unterschiedliche Themen gesellschaftskritisch aus verschiedenen Blickwinkeln näher betrachtet und analysiert werden. Je vielfältiger die Perspektiven, desto besser für den stattfindenden Diskurs - einem Diskurs, der einen kultivierten und vorurteilsfreien Umgang pflegt, unabhängig vom jeweiligen Standpunkt. Es soll sich somit mit unterschiedlichen Themen nicht meinend, sondern gedanklich und dementsprechend kritisch auseinandergesetzt werden. Insbesondere im Tag 4 soll diesem gerecht werden. Wohingegen das Foyer zum unterhaltsamen Ein- oder Ausklang auf jeglicher Ebene einlädt. Skurriles, Absurdes und Erwähnenswertes finden hier ihren Platz. Jeder ist willkommen mitzumachen und den Vierten Karenztag zum Feiertag zu erheben.





















                                                                     
                     
 


                                                  
                                                                                                                                                                    © bertha stein