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Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Doch es dominiert eine Meinung, nämlich die Meinung der bürokratischen Konformisten.

Wir leben in einer liberalen Gesellschaft. Doch wer von der einen Meinung abweicht, wird als Gegner und Antiliberalist etikettiert.

Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft. Doch Gedanken werden zunehmend mit Meinungen vermengt und finden ihren Höhepunkt in voreingenommenen, tendenziösen Berichterstattungen und Diskussionen.

Wir leben in einer zivilisierten Gesellschaft. Doch statt eines sachlichen und gepflegten Schlagabtausches mit Andersdenkenden dominiert eine vorurteilsbehaftete Diskussionskultur der Diffamierung und Beleidigung.

Wir leben…..

Und es könnte noch unbegrenzt so weitergehen. Ein Widerspruch folgt auf den anderen. Deswegen und um diese eklatante Gegensätzlichkeit zu exemplifizieren, entstand der Vierte Karenztag. Hier sollen unterschiedliche Themen gesellschaftskritisch aus verschiedenen Blickwinkeln näher betrachtet und analysiert werden. Je vielfältiger die Perspektiven, desto besser für den stattfindenden Diskurs - einem Diskurs, der einen kultivierten und vorurteilsfreien Umgang pflegt, unabhängig vom jeweiligen Standpunkt. Es soll sich somit mit unterschiedlichen Themen nicht meinend, sondern gedanklich und dementsprechend kritisch auseinandergesetzt werden. Insbesondere im Tag 4 soll diesem gerecht werden. Wohingegen das Foyer zum unterhaltsamen Ein- oder Ausklang auf jeglicher Ebene einlädt. Skurriles, Absurdes und Erwähnenswertes finden hier ihren Platz. Jeder ist willkommen mitzumachen und den Vierten Karenztag zum Feiertag zu erheben.

Der Vierte Karenztag.
Krank oder nicht krank?
Bereit und nicht bereit.
Der Tag der Entscheidung.
Für den asketischen Rückzug.
Für die gedankliche Freiheit.
Der Vierte Karenztag.


                                                                                                                       
                                         
Lückenpresse
Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“
15.01.2019
Egal ob Diesel-Skandal, Bienensterben-Mär oder Relotius-Hysterie. Alle drei legen den Finger in die Wunde der deutschen Berichterstattung: Ideologietreue geht vor Faktentreue.

Wenn Kinder unsichtbar sein möchten, halten sie sich die Hände vor die Augen. Warum? Sie glauben, was sie nicht sehen, sei auch für die Welt nicht sichtbar. Das ist nicht schlimm. Mit zunehmendem Alter legt sich diese kindliche Logik. Doch ein Großteil der Medienleute belehrt uns vom Gegenteil.

Diesel-Lücke, Bienensterben-Lücke und Relotius-Lücke zeigen: statt ein vollständiges Bild über einen Sachverhalt zu vermitteln, werden vereinzelt über die Zeit verstreute Informationsfetzen für die Leserschaft aufbereitet. Entweder blitzt ein Thema wie aus dem Nichts auf, verschwindet genauso schnell wie es aufkam oder gewisse Themen und Fakten werden ignoriert.

Der Diesel-Skandal ist so ein Beispiel. Es gab geradezu einen „Diesel-Stinker“-Hype: unangemessen seien die vom Diesel ausgestoßenen Stickoxidmengen, gar tödlich, tönte die Medienzunft, und sah sich in ihrem Weltbild bestätigt. Auf zur nächsten Story, dachte sie, Fall abgeschlossen. In Wirklichkeit war aber nichts erledigt.

Der Diesel wurde zum Opfer einer vernunftverwirrten Schreiberzunft, die bewusst Fakten ignorierte, wie etwa die falsche Positionierung der Messstationen und die Fragwürdigkeit ihrer Messergebnisse. Experten, die sich faktenbasiert „für“ den Diesel aussprachen, wurde kein Gehör geschenkt. Dieser journalistische Umgang mit Fakten ist nicht nur infantil, sondern fahrlässig, unprofessionell und gehört vor Gericht.

Ähnlich sah es auch bei der Mär vom Bienensterben aus. Nachdem es mehr und mehr Medienexperten dämmerte, dass etwas mit den Bienenzählungen und den medial vermittelten Informationen nicht stimmen konnte, griff man in die verbale Trickkiste: nicht die Zuchtbienen seien gemeint, sondern die Wildbienen.

Es wird klar: um die Wahrheit geht es nicht, sondern um die eigene infantile Dialektik. Doch was an Ordentlichkeit, logischer Schlussfolgerung und Unvoreingenommenheit fehlt, können Fantasie, Kreativität und Kombinatorik wieder begleichen. Claas Relotius zeigte das in vorzüglicher Weise.

Weniger lobenswert in diesem Zusammenhang ist der Umgang mit seiner Causa. Offensichtlich haben sich die Edelfeder ihre geliebte Tinte leer geschrieben. Warten sie auf Ersatz? Bleiben deswegen Fragen offen, wie „Ist Claas Relotius strafbar?“, „Wird jemand zur Verantwortung gezogen?“ oder „Wie reagieren die US-amerikanische Presse und Regierung auf den Fall?“. Das ist zu bezweifeln.

Diesel, Bienen und Relotius bestätigen einen psychologischen Mechanismus: Personen neigen dazu sich auf selbstbestätigende Informationen zu konzentrieren, gleichzeitig blenden sie entkräftende Informationen aus. Auf die Berichterstattung übertragen: durch Informationslücken sind einerseits nach belieben ausgewählte Fakten einfacher in das eigene journalistische Weltbild zu integrieren, andererseits bestätigen sie die Richtigkeit der eigenen Ideologie, indem etwa konträre Fakten unbeachtet bleiben.

Professionelle Berichterstattung ist kein Kunstgewerbe. Nicht künstlerische Freiheit, sondern eine nicht tendenzielle Informationsauswahl und -aufbereitung liegen in ihrem Aufgabenbereich. Nur so bleibt dem Leser die Möglichkeit sich selbst ein Bild vom Geschehen zu machen.

Offensichtlich ist eine allumfassende, faktentreue Meinungsbildung nicht gefragt. Durch fertig aufbereitete Bewertungen und Interpretationen wird vielmehr eine bestimmte Meinung der Leserschaft aufoktroyiert und die Faktenlücke bietet hierzu Raum.

Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Doch es dominiert eine Meinung, nämlich die Meinung der bürokratischen Konformisten.

Wir leben in einer liberalen Gesellschaft. Doch wer von der einen Meinung abweicht, wird als Gegner und Antiliberalist etikettiert.

Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft. Doch Gedanken werden zunehmend mit Meinungen vermengt und finden ihren Höhepunkt in voreingenommenen, tendenziösen Berichterstattungen und Diskussionen.

Wir leben in einer zivilisierten Gesellschaft. Doch statt eines sachlichen und gepflegten Schlagabtausches mit Andersdenkenden dominiert eine vorurteilsbehaftete Diskussionskultur der Diffamierung und Beleidigung.

Wir leben…..

Und es könnte noch unbegrenzt so weitergehen. Ein Widerspruch folgt auf den anderen. Deswegen und um diese eklatante Gegensätzlichkeit zu exemplifizieren, entstand der Vierte Karenztag. Hier sollen unterschiedliche Themen gesellschaftskritisch aus verschiedenen Blickwinkeln näher betrachtet und analysiert werden. Je vielfältiger die Perspektiven, desto besser für den stattfindenden Diskurs - einem Diskurs, der einen kultivierten und vorurteilsfreien Umgang pflegt, unabhängig vom jeweiligen Standpunkt. Es soll sich somit mit unterschiedlichen Themen nicht meinend, sondern gedanklich und dementsprechend kritisch auseinandergesetzt werden. Insbesondere im Tag 4 soll diesem gerecht werden. Wohingegen das Foyer zum unterhaltsamen Ein- oder Ausklang auf jeglicher Ebene einlädt. Skurriles, Absurdes und Erwähnenswertes finden hier ihren Platz. Jeder ist willkommen mitzumachen und den Vierten Karenztag zum Feiertag zu erheben.





















                                                                     
                     
 


                                                  
                                                                                                                                                                    © bertha stein