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Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Doch es dominiert eine Meinung, nämlich die Meinung der bürokratischen Konformisten.

Wir leben in einer liberalen Gesellschaft. Doch wer von der einen Meinung abweicht, wird als Gegner und Antiliberalist etikettiert.

Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft. Doch Gedanken werden zunehmend mit Meinungen vermengt und finden ihren Höhepunkt in voreingenommenen, tendenziösen Berichterstattungen und Diskussionen.

Wir leben in einer zivilisierten Gesellschaft. Doch statt eines sachlichen und gepflegten Schlagabtausches mit Andersdenkenden dominiert eine vorurteilsbehaftete Diskussionskultur der Diffamierung und Beleidigung.

Wir leben…..

Und es könnte noch unbegrenzt so weitergehen. Ein Widerspruch folgt auf den anderen. Deswegen und um diese eklatante Gegensätzlichkeit zu exemplifizieren, entstand der Vierte Karenztag. Hier sollen unterschiedliche Themen gesellschaftskritisch aus verschiedenen Blickwinkeln näher betrachtet und analysiert werden. Je vielfältiger die Perspektiven, desto besser für den stattfindenden Diskurs - einem Diskurs, der einen kultivierten und vorurteilsfreien Umgang pflegt, unabhängig vom jeweiligen Standpunkt. Es soll sich somit mit unterschiedlichen Themen nicht meinend, sondern gedanklich und dementsprechend kritisch auseinandergesetzt werden. Insbesondere im Tag 4 soll diesem gerecht werden. Wohingegen das Foyer zum unterhaltsamen Ein- oder Ausklang auf jeglicher Ebene einlädt. Skurriles, Absurdes und Erwähnenswertes finden hier ihren Platz. Jeder ist willkommen mitzumachen und den Vierten Karenztag zum Feiertag zu erheben.

Der Vierte Karenztag.
Krank oder nicht krank?
Bereit und nicht bereit.
Der Tag der Entscheidung.
Für den asketischen Rückzug.
Für die gedankliche Freiheit.
Der Vierte Karenztag.


Digitalisierung
Generation „Wisch-und-Weg“
28.08.2019 
Immer mehr Kinder können Stift und Schere nicht richtig halten. Mit dem Smartphone-Wisch klappt es dafür umso besser. Ist das wirklich so dramatisch?

Der Hype um die Digitalisierung trägt Früchte. Abgesehen von den ganzen Smart-Technologien, angefangen von kluger Armbanduhr bis hin zu den weißen Knöpfen in den Ohren, tummelt sich mittlerweile auch der digitalste Hinterwäldler mit seinem Surfbrett zwischen Einsen und Nullen. Kaum zu erwähnen, dass schon die Kleinsten erste Wischerfahrungen sammeln, natürlich auf dem Smartphone.

Und gerade das bereitet laut Ergotherapeuten und Lehrern Probleme. Die Feinmotorik vieler Kinder ist gestört, sie können Stift und Schere nicht richtig halten. Immer mehr müssen zur Therapie und immer mehr Therapeuten fehlen. Ist das schlimm? Ist das besorgniserregend? Schließlich gehört das Basteln von glitzerbunten Einhörnern mitnichten zu den neuen Skills der „achso dringend gebrauchten IT-Kraft“. Zudem gilt, makaber gesprochen: Wer keinen Stift benutzen kann, kann auch keinen Finger am Waffenabzug positionieren. Und solange die Kleinen Stift und Schere auseinanderhalten können, leiden sie zumindest nicht an Debilität. Das ist doch eine gute Nachricht!

Kommt somit nach dem diagnostizierten Verfall der menschlichen Intelligenz „das große Krabbeln“ der Grobmotoriker? Löst eine Motorikschwäche bald ADHS als kindliche Modekrankheit ab? Müssen sich Eltern zukünftig entscheiden, ob ihr Dreikäsehoch den Weg des hyperaktiven „Globetrotter“ oder des Boden wischenden „Room Manager“ einschlägt? Heißt es zukünftig „Wischen oder nicht Wischen“?

Doch Sarkasmus beiseite. Selbstverständlich sind das im Großen und Ganzen keine zu begrüßenden Neuigkeiten. Dass sich die Jüngsten eher spasmatisch als kontrolliert bewegen. Dass sie nicht zeichnen und schreiben können. Dass sie Probleme in der Schule haben. Aber die „Wisch und Weg“-Bewegung beherrschen sie zumindest in perfektionierter Finesse.

Andererseits weiß man, dass die Motorik das Denken beeinflusst. Psychomotorik heißt der Fachausdruck. Und das gibt Grund zu Hoffnung. Denn die „Wisch und Weg“-Bewegung ist klar, eindeutig, brutal. Im Kosmos der Einsen und Nullen ist keine Wischiwaschi-Entscheidung möglich, kein aspetisch angehauchter Konsens inklusive verbal positiver Duschen bei Abschaltung jeglicher Kritik. Nein, hier muss der Nutzer knallharte Entschlossenheit zeigen. Ja oder nein, Null oder Eins, Banane oder Apfel.

Stattdessen zieht sich seit Jahrzehnten eine kunterbunte Smoothiemischung durch den Politikbetrieb. Ein bisschen Öko und Sozial in der CDU, ein kleines bisschen Entrepreneurship und intellektuelle Libertinage in der SPD und ein bisschen Stimmverluste bei der smoothieaversiven Wählerschaft. Wie der Zustand der etablierten Parteien zeigt, sind Smoothies eben nicht überall die Lösung.

Der SPD hätte vermutlich bereits vor Jahren ein „Wisch und Weg“-Wink am Fraktions- und Parteivorsitz den politischen Todeskampf erspart. Der Bundeswehr hätte ein kompetenter und solidarischer Bundesverteidigungsminister seinen Soldaten bereits dieses Jahr den neuen Systemkampfschuh anbieten können. Folglich wäre der AfD ihre Lebensgrundlage entzogen worden.

Und all dieses Kuddelmuddel wegen zwei Kandidaten. Einerseits einer gesellschaftlich kopflosen Euphorie für die Künstliche Intelligenz, andererseits einer apathischen Unentschlossenheit. Was hierbei herauskommt, kann jeder sehen. Politisch verwirrte Eltern und motorisch beeinträchtigte Kinder.

Obwohl das die Zutaten für einen hoch explosiven Gesellschafts-Smoothie sind, weiß die „Wisch-und-Weg“-Generation ordentlich zu kehren. Und zumindest das macht Hoffnung.

Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Doch es dominiert eine Meinung, nämlich die Meinung der bürokratischen Konformisten.

Wir leben in einer liberalen Gesellschaft. Doch wer von der einen Meinung abweicht, wird als Gegner und Antiliberalist etikettiert.

Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft. Doch Gedanken werden zunehmend mit Meinungen vermengt und finden ihren Höhepunkt in voreingenommenen, tendenziösen Berichterstattungen und Diskussionen.

Wir leben in einer zivilisierten Gesellschaft. Doch statt eines sachlichen und gepflegten Schlagabtausches mit Andersdenkenden dominiert eine vorurteilsbehaftete Diskussionskultur der Diffamierung und Beleidigung.

Wir leben…..

Und es könnte noch unbegrenzt so weitergehen. Ein Widerspruch folgt auf den anderen. Deswegen und um diese eklatante Gegensätzlichkeit zu exemplifizieren, entstand der Vierte Karenztag. Hier sollen unterschiedliche Themen gesellschaftskritisch aus verschiedenen Blickwinkeln näher betrachtet und analysiert werden. Je vielfältiger die Perspektiven, desto besser für den stattfindenden Diskurs - einem Diskurs, der einen kultivierten und vorurteilsfreien Umgang pflegt, unabhängig vom jeweiligen Standpunkt. Es soll sich somit mit unterschiedlichen Themen nicht meinend, sondern gedanklich und dementsprechend kritisch auseinandergesetzt werden. Insbesondere im Tag 4 soll diesem gerecht werden. Wohingegen das Foyer zum unterhaltsamen Ein- oder Ausklang auf jeglicher Ebene einlädt. Skurriles, Absurdes und Erwähnenswertes finden hier ihren Platz. Jeder ist willkommen mitzumachen und den Vierten Karenztag zum Feiertag zu erheben.





















                                                                     
                     
 


                                                  
                                                                                                                                                                    © bertha stein