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Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Doch es dominiert eine Meinung, nämlich die Meinung der bürokratischen Konformisten.

Wir leben in einer liberalen Gesellschaft. Doch wer von der einen Meinung abweicht, wird als Gegner und Antiliberalist etikettiert.

Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft. Doch Gedanken werden zunehmend mit Meinungen vermengt und finden ihren Höhepunkt in voreingenommenen, tendenziösen Berichterstattungen und Diskussionen.

Wir leben in einer zivilisierten Gesellschaft. Doch statt eines sachlichen und gepflegten Schlagabtausches mit Andersdenkenden dominiert eine vorurteilsbehaftete Diskussionskultur der Diffamierung und Beleidigung.

Wir leben…..

Und es könnte noch unbegrenzt so weitergehen. Ein Widerspruch folgt auf den anderen. Deswegen und um diese eklatante Gegensätzlichkeit zu exemplifizieren, entstand der Vierte Karenztag. Hier sollen unterschiedliche Themen gesellschaftskritisch aus verschiedenen Blickwinkeln näher betrachtet und analysiert werden. Je vielfältiger die Perspektiven, desto besser für den stattfindenden Diskurs - einem Diskurs, der einen kultivierten und vorurteilsfreien Umgang pflegt, unabhängig vom jeweiligen Standpunkt. Es soll sich somit mit unterschiedlichen Themen nicht meinend, sondern gedanklich und dementsprechend kritisch auseinandergesetzt werden. Insbesondere im Tag 4 soll diesem gerecht werden. Wohingegen das Foyer zum unterhaltsamen Ein- oder Ausklang auf jeglicher Ebene einlädt. Skurriles, Absurdes und Erwähnenswertes finden hier ihren Platz. Jeder ist willkommen mitzumachen und den Vierten Karenztag zum Feiertag zu erheben.

Der Vierte Karenztag.
Krank oder nicht krank?
Bereit und nicht bereit.
Der Tag der Entscheidung.
Für den asketischen Rückzug.
Für die gedankliche Freiheit.
Der Vierte Karenztag.

                
AfD-Effekt
Schuld ist immer die AfD
02.11.2019
AfD, AfD, AfD. Wohin man blickt, schuld ist immer die AfD. Doch das ist zu kurz gegriffen. Denn richtigerweise ist sie die politische Artikulation einer jahrzehntelang fehlgeleiteten Politik.

Die allermeisten Beobachter und Politiker sind sich einig, wie so oft in letzter Zeit. Also darüber, wer schuld ist am steigenden Rechtsextremismus, Antisemitismus und der steigenden Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Ob dieses „harmonische“ Verhältnis zwischen beiden Berufsgruppen etwas mit den allzu oft antreffenden Ausflügen ins jeweils andere Metier zu tun hat? Doch das ist eine andere Geschichte.

Zurück zum Eigentlichen. Nämlich den harmonischen Chorälen, egal ob in Dur oder moll, in Cis oder F, in Barock oder Romantik, die AfD sei für das Erstarken nicht-demokratischer Einstellungen schuld. Und ihr alleinig sei der Anschlag in Halle zuzurechnen, die Ermordung Walter Lübckes oder die hohen Gewalttaten gegenüber Juden. Wenn die Welt doch so einfach wäre!

Doch was so schön simpel klingt, muss nicht immer Gutes heißen. Man denke nur an das überdimensionale Grinsen, inklusive Zähnefletschen, der nett-hinterhältigen Kollegin. Oder um es vorsichtiger und wohlwollender zu formulieren: Das journalistische Fernrohr beschlägt offensichtlich durch die politisch-rosarote Luftfeuchtigkeit des Berliner Sumpfgebiets. Und Putztücher sind noch (?) nicht gefunden.

Dieses Problem erinnert an das Henne- und Ei-Problem. Oder wissenschaftlich ausgedrückt: cum hoc ergo propter hoc, zu deutsch „gemeinsames Auftreten impliziert keine Kausalität“. Der Gore-Effekt ist so ein Beispiel. Und es weist auf das statistisch nicht zufällige Auftreten von Schneewetter und ähnlichen Wetterereignissen bei Veranstaltungen zum Klimawandel hin, bei denen Al Gore zu Gast war.

Ebenso wie verständlicherweise Al Gore nicht als Urheber dieser Wetterphänomene zu verstehen ist, kann die AfD nicht für das Erstarken antidemokratischer Tendenzen verantwortlich gemacht werden. Als satirische Pointe funktioniert diese Taktik. Vielleicht. Doch als fundierte Aussage scheitert diese Beobachtung kläglich. Vielmehr ähnelt sie einem Mitwippen zum Taktstock des Maestro „Simplo“. Die einfachste Lösung ist zwar öfters die richtige, aber nicht immer.

Und bei der AfD greift diese Lösung definitiv zu kurz. Sind etwa nicht die Regierenden, die den Takt der Macht die letzten Jahre schwangen, für etwaige gesellschaftliche Misstöne im Orchester verantwortlich? Sind es nicht die bis dato regierenden Parteien? Zunächst unter Gerhard Schröder und seiner rot-grünen Regierung, gefolgt von Angela Merkel und ihrem schwarz-gelben und schwarz-roten Bündnis? Kommt ihnen etwa keine „Mitschuld“ an den zu beobachtenden antidemokratischen Entwicklungen zu?

Natürlich bleibt festzuhalten, dass die orchestral-gesellschaftliche Misere mal hier, mal da an der Inkompetenz eines einzelnen politischen Musikers oder der Unfähigkeit aller Musiker liegen kann. Doch ein guter Dirigent weiß seine Musiker zu begeistern, zu fesseln, zur Kurskorrektur zu bewegen. und aus dem „schlechtesten“ Material etwas Gescheites zu machen. Im Gegensatz zu seinen Musikern verfügt der Taktgeber nämlich über die Möglichkeit, die Macht und hoffentlich auch die Fähigkeit. So wie es die Regierenden sollten.

Und gerade sie ermöglichten das Aufkommen nicht-demokratischer Einstellungen. Nicht nur durch ihre fehl gesetzten innerparteilichen Positionierungen, wie etwa die So-wie-der-Wind-weht Partei Deutschlands, SPD, oder die Casino-Ehe-für-alle Doppelleben Union, CDU, sondern auch aufgrund falscher gesamtpolitischer Prioritäten, die mehr wirtschaftlichen als bürgerlichen Interessen entsprachen.

Die AfD ist nur die Spitze dieses fehl orchestrierten, gesellschaftlichen Eisberges. Denn sie brachte nur das an die Oberfläche, was sich schon seit Jahren zwischen Berlin und Köln, Hamburg und München, Meppen und Plauen braute. Und all das, was politisch hierzulande schief ging, artikuliert die AfD in politischer Form.

Zudem: Wer möchte der AfD vergönnen, dass sie den Regeln der Macht folgt, wie alle anderen Parteien auch? Um aus der bisher fehlgeleiteten Politik zu profitieren und Wählerstimmen zu gewinnen? Also um es mit dem Johannesevangelium festzuhalten: „Wer unter euch Politikern ohne Wählerstimmenfang unterwegs ist, werfe den ersten Stein auf die AfD!

Das alles sind eben die Konsequenzen, die es gegenwärtig auszutragen gilt. Nicht nur, aber primär aus Gründen einer fehlgeleiteten Politik. Nicht nur für die Regierenden, sondern für alle Bürger. Ungerechterweise, unsymmetrisch, unharmonisch.

Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Doch es dominiert eine Meinung, nämlich die Meinung der bürokratischen Konformisten.

Wir leben in einer liberalen Gesellschaft. Doch wer von der einen Meinung abweicht, wird als Gegner und Antiliberalist etikettiert.

Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft. Doch Gedanken werden zunehmend mit Meinungen vermengt und finden ihren Höhepunkt in voreingenommenen, tendenziösen Berichterstattungen und Diskussionen.

Wir leben in einer zivilisierten Gesellschaft. Doch statt eines sachlichen und gepflegten Schlagabtausches mit Andersdenkenden dominiert eine vorurteilsbehaftete Diskussionskultur der Diffamierung und Beleidigung.

Wir leben…..

Und es könnte noch unbegrenzt so weitergehen. Ein Widerspruch folgt auf den anderen. Deswegen und um diese eklatante Gegensätzlichkeit zu exemplifizieren, entstand der Vierte Karenztag. Hier sollen unterschiedliche Themen gesellschaftskritisch aus verschiedenen Blickwinkeln näher betrachtet und analysiert werden. Je vielfältiger die Perspektiven, desto besser für den stattfindenden Diskurs - einem Diskurs, der einen kultivierten und vorurteilsfreien Umgang pflegt, unabhängig vom jeweiligen Standpunkt. Es soll sich somit mit unterschiedlichen Themen nicht meinend, sondern gedanklich und dementsprechend kritisch auseinandergesetzt werden. Insbesondere im Tag 4 soll diesem gerecht werden. Wohingegen das Foyer zum unterhaltsamen Ein- oder Ausklang auf jeglicher Ebene einlädt. Skurriles, Absurdes und Erwähnenswertes finden hier ihren Platz. Jeder ist willkommen mitzumachen und den Vierten Karenztag zum Feiertag zu erheben.





















                                                                     
                     
 


                                                  
                                                                                                                                                                    © bertha stein