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Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Doch es dominiert eine Meinung, nämlich die Meinung der bürokratischen Konformisten.

Wir leben in einer liberalen Gesellschaft. Doch wer von der einen Meinung abweicht, wird als Gegner und Antiliberalist etikettiert.

Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft. Doch Gedanken werden zunehmend mit Meinungen vermengt und finden ihren Höhepunkt in voreingenommenen, tendenziösen Berichterstattungen und Diskussionen.

Wir leben in einer zivilisierten Gesellschaft. Doch statt eines sachlichen und gepflegten Schlagabtausches mit Andersdenkenden dominiert eine vorurteilsbehaftete Diskussionskultur der Diffamierung und Beleidigung.

Wir leben…..

Und es könnte noch unbegrenzt so weitergehen. Ein Widerspruch folgt auf den anderen. Deswegen und um diese eklatante Gegensätzlichkeit zu exemplifizieren, entstand der Vierte Karenztag. Hier sollen unterschiedliche Themen gesellschaftskritisch aus verschiedenen Blickwinkeln näher betrachtet und analysiert werden. Je vielfältiger die Perspektiven, desto besser für den stattfindenden Diskurs - einem Diskurs, der einen kultivierten und vorurteilsfreien Umgang pflegt, unabhängig vom jeweiligen Standpunkt. Es soll sich somit mit unterschiedlichen Themen nicht meinend, sondern gedanklich und dementsprechend kritisch auseinandergesetzt werden. Insbesondere im Tag 4 soll diesem gerecht werden. Wohingegen das Foyer zum unterhaltsamen Ein- oder Ausklang auf jeglicher Ebene einlädt. Skurriles, Absurdes und Erwähnenswertes finden hier ihren Platz. Jeder ist willkommen mitzumachen und den Vierten Karenztag zum Feiertag zu erheben.

Der Vierte Karenztag.
Krank oder nicht krank?
Bereit und nicht bereit.
Der Tag der Entscheidung.
Für den asketischen Rückzug.
Für die gedankliche Freiheit.
Der Vierte Karenztag.


                                                                                                                       
                                         
Adrenalinjunkies, auf in die Sommerpause
Hol Dir den nächsten Selfie-Schuss!
14.06.2018
Bald ist es wieder soweit, bald ist man wieder so weit.... Die urbanen Individualisten freuen sich wie ein Tofuschnitzel auf ihre hochindividuell, exakt auf sie zugeschnittene Sommerreise. Die ganzen Selbstvermessungsapps auf den Smartphones fungieren hierbei als personalisierte Helferlein. Irgendeine App à la „TravelMe“ wird es doch bestimmt geben, sodass sie wie die Lemminge in alle Richtungen zu ihren Erlebnisparadiesen ausscharen können?

Falls nicht, Jochen Schweizer ist ihr Retter in Not. Er hilft dem safer sensation seeker beim kontrollierten und betreuten Gefahrenerleben mit seinen unterschiedlichen Erlebnis-Boxen à la „für wahre Helden“ oder „für Lebenslustige“. Der Volksmund weiß „no risk, no fun“. Wie gut, dass es dem Körper so ziemlich egal ist, ob er einen betreuten Adrenalinkick erhält oder tatsächlich in Lebensgefahr schwebt. Denn Adrenalin ist Adrenalin und lässt das Herz schneller schlagen. Der Körper steht unter Stress, nur das zählt, sonst nichts.

Und dafür wird man sogar belohnt. Wie die WM-Panini-Bildchen wird jedes einzelne Ereignis trophäenmäßig gesammelt und in die hall of selfie, respektive Facebook oder Instagram, hochgeladen. Das Selfie dient als Beweis, als Beweis für die anderen Selfies. Die Logik dahinter: Je mehr Erlebnisse, desto mehr Bilder und je mehr Bilder, desto wertiger und attraktiver das Self.

Dass die Bilder im Kopf - wenn überhaupt vorhanden - dafür umso verschwommener und blasser sind, spielt keine Rolle. Denn seien wir ehrlich: wer muss noch seine nervigen Gehirnzellen im Hippocampus beschmutzen, wenn die Bildchen auf irgendwelchen amerikanischen kondensierten Wasseransammlungen gespeichert werden und jeder Zeit abrufbar sind?

Kurzer Einschub: Vielleicht ist das der Grund für das miese Wetter mit den vielen Unwettern, analog zu einem Kurzschluss? Ein gedanklicher Kurzschluss ist es beileibe.

Weil man sich seine Besitztümer nicht einverleiben kann, dafür aber seine Erlebnisse umso mehr, ist der safer sensation seeker vom Besitzsüchtigen zum Erlebnisjunkie mutiert. Seine Droge heißt nun betreuter Adrenalinschuss. Es heißt nicht mehr - wie Erich Fromm postulierte - „Haben oder Sein“, sondern „Erleben oder Sein“, nicht mehr - wie Wasa wirbt - „Du bist, was du isst“, sondern wie es Jochen Schweizer tut „Du bist, was du erlebst“, es heißt nicht mehr „Ich erkenne, also bin ich“, sondern „Das Self erlebt, also ist es“.

Reisen bildet, sagt man. Aber was nützt es, wenn das meiste ins eine Ohr rein und ins andere wieder raus geht und irgendwo auf der Wolke als massenhaftes Mitbringselbildchen auf der hall of selfie vor sich hindümpelt und vergessen wird? Deswegen mein Vorschlag zum erlebniswütigen Reisen: slow traveling. Das ist langsames Reisen mit maximaler Erfahrungsmöglichkeit, also Zero Selfie mit maximaler Erfahrungstiefe.

So bleibt mehr im Hippocampus hängen, was sich mit anderen Gehirnarealen verbinden kann, wie etwa dem Präfrontalen Cortex, der mit der menschlichen Persönlichkeit in Zusammenhang gebracht wird. Dann hat auch endlich mal das Ich etwas von dem bunten Erlebnissturm - und nicht nur Uncle Sams Wolke.

Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Doch es dominiert eine Meinung, nämlich die Meinung der bürokratischen Konformisten.

Wir leben in einer liberalen Gesellschaft. Doch wer von der einen Meinung abweicht, wird als Gegner und Antiliberalist etikettiert.

Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft. Doch Gedanken werden zunehmend mit Meinungen vermengt und finden ihren Höhepunkt in voreingenommenen, tendenziösen Berichterstattungen und Diskussionen.

Wir leben in einer zivilisierten Gesellschaft. Doch statt eines sachlichen und gepflegten Schlagabtausches mit Andersdenkenden dominiert eine vorurteilsbehaftete Diskussionskultur der Diffamierung und Beleidigung.

Wir leben…..

Und es könnte noch unbegrenzt so weitergehen. Ein Widerspruch folgt auf den anderen. Deswegen und um diese eklatante Gegensätzlichkeit zu exemplifizieren, entstand der Vierte Karenztag. Hier sollen unterschiedliche Themen gesellschaftskritisch aus verschiedenen Blickwinkeln näher betrachtet und analysiert werden. Je vielfältiger die Perspektiven, desto besser für den stattfindenden Diskurs - einem Diskurs, der einen kultivierten und vorurteilsfreien Umgang pflegt, unabhängig vom jeweiligen Standpunkt. Es soll sich somit mit unterschiedlichen Themen nicht meinend, sondern gedanklich und dementsprechend kritisch auseinandergesetzt werden. Insbesondere im Tag 4 soll diesem gerecht werden. Wohingegen das Foyer zum unterhaltsamen Ein- oder Ausklang auf jeglicher Ebene einlädt. Skurriles, Absurdes und Erwähnenswertes finden hier ihren Platz. Jeder ist willkommen mitzumachen und den Vierten Karenztag zum Feiertag zu erheben.





















                                                                     
                     
 


                                                  
                                                                                                                                                                    © bertha stein